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Wildtiere auf Okonjima


Once Upon a Time
1994 Okonjima, Namibia - Home of AfriCat



Im Zeitalter der analogen Fotografie, 4 Jahre nach der Unabhängigkeit Namibias als ǃNamiǂNûs noch Lüderitz hieß, durchquerten wir (Mama,Papa, Kind ) das Land in einem VW Golf. Was wir dabei erlebten würde hier den Rahmen sprengen. Deshalb nur ein kleiner Einblick über unseren Aufenthalt auf Okonjima das zu Hause von AfriCat

Wayne, Donna and Rosalea Hanssen übernahmen, ein Jahr vor unserer Ankunft, die Rinder Farm ihrer Eltern und wandelten diese in das Conservation Projekt AfriCat.
Als wir unseren Wagen parkten und uns Hunde und ein Warzenschwein begrüßten ahnten wir noch nicht, was uns erwartete.






Die erste Überraschung, Geparden zur Teatime.
Carla (Director AfriCat) überquerte die Terrasse dicht gefolgt von einem Geparden.
Noch heute bekomme ich Gänsehaut, wenn ich an diesen Augenblick denke. Das laute Schnurren dieser wunderbaren Tiere geht unter die Haut, tief ins Herz und selbst im Magen spürt man die Vibrationen. Auf dem Rasen raufte das ungleiche Paar und schloss das Spiel mit intensivem Kuscheln ab.
Wir waren so fasziniert, dass wir das Fotografieren glatt vergessen haben.

  
Vor dem Abendessen durften wir mit ins Geparden Gehege fahren. Vom offenen Jeep wurden Fleischstücke den bereits wartenden Geparden zugeworfen. Ein atemberaubendes Erlebnis, das wir beim Abendessen versuchten zu verarbeiten. Aber dazu hatten wir keine Zeit, denn wir lernten Wayne und seinen Pavian Elvis kennen. Die beiden saßen an einem extra Tisch und aßen gemeinsam. Elvis bekam einen eigenen Teller und nutze manchmal die Gabel oder klaute Wayne die Leckerbissen vom Teller.



Kurz nach Sonnenaufgang wurden wir geweckt, um mit Wayne, Elvis und Peggy das Warzenschwein die Farm zu erkunden. Wir erfuhren, dass Wayne wohl ein schwieriges Kind gewesen war und deshalb oft den San (Buschmännnern) in Obhut gegeben wurde. Tagelang durchstreifte er mit ihnen die Wildnis und lernte alles über Flora und Fauna. Auf unserem Weg lernten auch wir viel über den Busch. Ab und an hielt Wayne an und holte aus Verstecken, Dinge die seine Erklärungen bildlich machten. Ein Stück Leder erzählte die Geschichte des Gerbens, eine Kalebasse gab Auskunft über das Sammeln und Aufbewahren. Sorry Wayne, wir haben nicht alles verstanden, Elvis und Piggy haben uns zu sehr abgelenkt.


Am Abend erlebten wir das Highlight unseres Aufenthaltes.
Wir saßen in einem sogenannten Hide einem Versteck, aus dem wir "Etwas" beobachten sollten.
Der Hide hatte viele Sicherheitsvorkehrungen die Wayne, mit einem Gewehr bewaffnet, genau erklärte. Schließlich wies er auf große Fleischstücke hin, die er in den Felsen versteckt und fest verankert hatte. Dann bat er um Geduld und absolute Ruhe.
Im Licht der untergehenden Sonne leuchteten die Felsen rot und plötzlich war er da. Lautlos und vorsichtig näherte sich ein Leopard. Mein Herz schlug so wild und laut, dass ich Angst hatte alle könnten es hören. Ich hatte so etwas Wunderschönes noch nie gesehen. Als würden die Flecken auf seinem Fell leben, wild und sanft zugleich. Seine Reißzähne konnten wir bewundern als er sich über die Fleischbrocken hermachte. Durch die Verankerung konnte er seine "Beute" nicht wegtragen, dadurch hatten wir viel Zeit dieses Wunder zu beobachten. Als wäre unser Glück noch nicht vollkommen, näherte sich plötzlich ein 2. Leopard. Die Begrüßung war rau, sie schlugen mit den Pfoten und fauchten laut. Schnell überließ der 1. Leopard seinem Kontrahenten das Feld. Nachdem er eine Weile gefressen hatte, konnte er das restliche Fleisch vom Fels lösen und machte sich im schwindenden Licht davon. Ich war mir nicht mehr sicher, hatte ich das gerade Erlebte nur geträumt ?





Als ich am nächsten Morgen die Augen aufschlug, war mein 11-jähriger Sohn bereits aufgestanden. Mir blieb das Herz stehen, als ich sah mit wem er im Garten spielte. Eine braune Hyäne folgte ihm auf Schritt und Tritt, ab und an streichelte er ihren Kopf. Ein Anblick, der sich fest in mein Herz verankerte.



Warum der Inder mit einem Trichter Geparden verfolgte, erzähle ich das nächste Mal.

Anna auf Reisen 1. Teil

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