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Gin Tonic und Hyänen

Once Upon a Time
1994 Namibia Etosha Aoba Lodge

Wir dachten unser "Busch golf" würde die
13km Holperstrecke mit tiefen Spuren und diversen Hindernissen
vom Eingangstor bis zur Lodge nicht schaffen. Aber wir erreichten die Oase mit offenem Restaurant, Bar und der Rezeption.

Die Eigentümer Georg und Uli empfingen uns herzlich und luden uns ein mit den beiden vor uns angetroffenen Gästen ein Glas Wein zu trinken.
Ein Funke schien übergesprungen zu sein, denn schnell wurde aus einem mehrere Gläser und der Gesprächsstoff ging uns nicht aus. Unser Gepäck stand nach einer Stunde immer noch neben uns genau wie bei den anderen Gästen. "Ich glaube wir müssen euch die Wahrheit sagen“, unterbrach George unsere Unterhaltung. „Ihr seit unsere ersten und einzigen Gäste, die Beiden sind keine Gäste, sondern Miteigentümer." grinsend hoben sie ihr Gepäck mit den kleinen Fingern hoch, die Koffer waren leer und somit federleicht. " Uns war es einfach zu peinlich, deshalb haben wir uns dieses Theater ausgedacht" .Das war der Start für einen wundervollen Aufenthalt.





Am späten Nachmittag lud uns George auf seinen Pickup und fuhr mit uns zu Fishers Pan direkt an der Grenze zum Etosha Nationalpark. Auf dem Weg dorthin stach uns ein starker Verwesungsgeruch in die Nase und kreisende Geier wiesen auf eine Tragödie hin.
Da wir allerdings nichts entdecken konnten, setzten wir unseren Weg fort. Wir genossen unsere Gin Tonics und die untergehende Sonne. Schnell war es stockdunkel und ein Sternenhimmel wie ich ihn danach nie wieder gesehen habe breitete sich über uns aus. Sternschnuppen, Satelliten ein Feuerwerk aus Sternen, bis heute weiß ich nicht, ob Gin Tonic der Regisseur dieses Schauspiels war.
Auf dem Rückweg durfte unser Sohn den Suchscheinwerfer bedienen. Wieder passierten wir die Stelle, an der die Luft schwer vom Gestank des Todes war. Dann fing unser Sohn viele rot leuchtende Augen ein. Ein Rudel Hyänen durchstreifte das Dickicht. Mit den Worten "Frauen und Kinder bleiben hier" verließen Georg und mein Mann die Sicherheit des Pickups. Bewaffnet mit einer mini Taschenlampe und dem Mut des Gin Tonics, wollten die Beiden der Sache auf den Grund gehen.



Mit einem lässigem "tsch tsch" wollten sie die Hyänen vertreiben. Genauso lässig knurrten diese zurück und kamen näher. Mir standen die Haare zu Berge. Mein Bitten und Flehen doch zurück zu kommen schien die Beiden nur anzustacheln. Wahrscheinlich konnten die Hyänen die Alkohol Fahne der Beiden nicht länger ertragen, denn sie zogen sich plötzlich ohne Weiteres murren zurück. "Jetzt ist es sicher, ihr könnt kommen" warum ich den Wahnsinnigen glaubte weiß ich bis heute nicht. In der Sicherheit von Kind und Alkohol gingen wir zum Licht. Eine Giraffe war den Hyänen zum Opfer gefallen.







Der riesige Oberschenkel sauber durchgebissen. Wir beschlossen am nächsten Morgen genauere Untersuchungen durchzuführen. Georg fuhr uns unter einem Feuerwerk aus Sternschnuppen zurück zur Lodge.


Jetzt Hab die ich den Inder mit Trichter vergessen. Beim nächsten Mal erzähl ich die Geschichte, ich verspreche es.

Anna auf Reisen 1. Teil

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